Sicherheit auf dem neuesten Stand
Besserer Brandschutz
Nach der Sanierung erfüllt der Tunnel die aktuellen Anforderungen an den Brandschutz beim Tunnelbau. Sollten beispielsweise bei einer Havarie oder einem Unfall Flüssigkeiten austreten, die Mensch und Umwelt gefährden, greift das Entwässerungssystem eines Herstellers aus Büdelsdorf. Es leitet die Flüssigkeiten sicher über Abflussrinnen in den Pumpensumpf. Dort stehen 3 Hochleistungspumpen. Je nach Auswertung der Flüssigkeit pumpen sie diese in das Schadstoffauffangbecken oder in die Kanalisation. Die Abflussrinnen bestehen aus Polymerbeton. Sie sind unempfindlich gegen Frost, Tausalz und Chemikalien. Dank ihrer großen Stabilität halten sie sogar einem LKW-Aufprall stand.
Die Branderkennung in den geschlossenen Fahrzeugröhren innerhalb des Straßentunnels erfolgt durch Brandmeldekabel sowie über den Tunnelleitstand mittels Videoüberwachung. Im Notfall lösen die Brandmeldekabel Brandalarm aus. Zeitgleich aktivieren sie das Lüftungssystem, das Rauch gezielt ableitet. Das neue Tunnellüftungssystem besteht aus jeweils 8 Strahlenventilatoren. Es wird automatisch über die zentrale Steuerungs- und Leittechnik des Tunnels gesteuert. Je nach Brandfall wird ein bestimmtes Lüfterprogramm angefahren und über die Sensordaten in den Röhren gesteuert. So wird im Evakuierungsfall die Rauchsäule so lange wie möglich an der Tunneldecke gehalten – bis der Tunnel geräumt ist. Bei Brandauslösung schaltet sich die Tunnelbeleuchtung automatisch voll auf. Der Tunnel wird gesperrt. Außerdem weisen LED-Fluchtwegschilder sowie die optische Leiteinrichtung Flüchtenden den Weg in Sicherheit.
In den Tunnelvorzonen (Adaptionsstrecken) herrscht eine besondere Situation. Die Detektoren der Brandmeldekabel erfassen Brand oder Hitzequellen hier nicht sicher und schnell genug. Daher decken Infrarotkameras diese Bereiche ab. So kann der Tunnelleitstand Gefährdungen schnell behandeln. Wichtiger Bestandteil des Brandschutzes sind auch die baulichen Erweiterungen. Sie reichen bis tief ins Tunnelinnere hinein. In Betriebsgängen, Kabelschächten und Pumpleitungen gibt es Öffnungen in den Mauern. Sie werden durch Brandschutztüren, Brandschotts und besondere feuerbeständige bzw. feuerhemmende Dichtungen für Kabeldurchführungen verbaut. So werden benachbarte Brandabschnitte im Brandfall sicher voneinander getrennt und geschützt.
Neue Flucht- und Rettungswege
LED Fluchtwegschilder sowie eine optische Leiteinrichtung führen in die Sicherheit. Rettungskräfte gelangen einfacher an die Einsatzorte und können Verletzte von der West- über die Oströhre und umgekehrt abtransportieren.
Kommunikationstechnik
Neben dem bereits funktionierenden Mobilfunkempfang, kann man in der sanierten Oströhre auch die beiden öffentlich-rechtlichen Sender NDR 1 und NDR 2 empfangen. In Notfällen kann die Sicherheitszentrale Frequenzen des Autoradios nutzen, um Autofahrer direkt anzusprechen und ihnen mitzuteilen, wie sie sich am besten verhalten sollen.
Kameratechnik
Im Tunnel werden mehrere Videokameras installiert. Das Videosystem wertet die Kamerabilder automatisch hinsichtlich besonderer Ereignisse aus. Es erkennt Verkehrsdichte, Stau, liegenbleibende Fahrzeuge, Personen und Hindernisse auf der Fahrbahn. Im Ereignisfall schalten sich die entsprechenden Kameras automatisch auf sogenannte Ereignismonitore im Leitstand des Straßentunnels.