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Von Bits und Bytes im Tunnel

Wer ein Smartphone oder einen Laptop besitzt, kennt es: Regelmäßig bekommt man die Meldung, dass ein Update verfügbar ist. Denn die Software, die auf unseren Geräten läuft, braucht laufende Aktualisierungen und Verbesserungen. Genau wie die im Straßentunnel Rendsburg.

Leitstand
Für den Verkehrsteilnehmer nicht sichtbar arbeitet eine komplexe Software, die alle Signale der Betriebs- und Verkehrstechnik logisch verknüpft und die jeweils richtigen Maßnahmen einleiten muss.

Software findet sich in nahezu allen Bereichen unseres Lebens, ob beim Telefonieren, Surfen im Internet oder beim Autofahren. Auch im Rendsburger Straßentunnel geht nichts ohne die Software zur Steuerung der Bits und Bytes. Die im Tunnel verbaute Sicherheitstechnik, die „Hardware“, wird von komplexen Programmen gesteuert, bzw. diese Programme machen eine Steuerung erst möglich.

Die Software, die aktuell implementiert und laufend weiterentwickelt wird, bestimmt dabei, welche Funktionen die Sicherheitstechnik hat, welche Befehle sie kennt und wie sie Daten verarbeitet. Zudem wird die Software die elektronischen Komponenten aus den beiden Tunnelröhren und dem Mittelgang zusammenführen und eine zentrale Steuerung ermöglichen.

Die zentrale Steuerung muss viel leisten: Sie verarbeitet die Informationen zahlreicher Sensoren und regelt die Ventilatoren, die veränderlichen Verkehrszeichen, die Beleuchtung und Notbeleuchtung sowie die Pumpen – alle diese Komponenten müssen aufeinander abgestimmt miteinander kommunizieren, Signale richtig senden und verarbeiten.

Aufgrund der Komplexität erfordert die Software sorgfältige Tests und eine laufende Kontrolle im Fertigstellungsprozess, um mit der Verkehrsfreigabe den zuverlässigen und vor allem sicheren Betrieb des Straßentunnels Rendsburg zu gewährleisten. So wie Internetnutzer ihre Daten und z.B. ihren Geldtransfer im Internet geschützt wissen wollen, wollen und müssen wir sichergehen, dass die Nutzung des Tunnels jederzeit unbedenklich ist – und dass die Steuerung auch und gerade im Ereignisfall richtig und sicher funktioniert.

Zu diesem Zweck muss garantiert sein, dass die Riesenmenge von 7.900 Datenpunkten sicher und so wie geplant verarbeitet wird. Mit dem sukzessiven Aufschalten aller Technikkomponenten muss immer wieder überprüft werden, dass alle Systeme einzeln und gemeinsam reibungslos funktionieren, so dass die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer stets gewährleisten sein wird. In diesem Prozess hilft uns die Vorstellung von dem, was mit unserer Handysoftware passiert. So wird deutlich, dass die Fertigstellung der Betriebs- und Verkehrstechnik ein Iterationsprozess ist, in dem auch jetzt noch immer wieder „programmiert“ werden muss. Dabei werden die letzten Lücken geschlossen und auch die letzten Fehler vor der Verkehrsfreigabe behoben.