Der Einbau der technischen Ausrüstung wie Beleuchtung, Lüftungsanlagen und Sensoren, Kameras, Lautsprecher und Wechselverkehrszeichen in der Weströhre ist weitgehend abgeschlossen. Trotzdem muss die Baufirma für die betriebs- und verkehrstechnische Ausrüstung des Kanaltunnels, anders als vertraglich vereinbart, noch verschiedene Arbeiten erledigen. Dazu zählen z.B. die Bereiche Blitz- und Überspannungsschutz, zentrale Energieversorgung sowie Steuerungs- und Leittechnik. Zum Abschluss der Arbeiten an der Betriebs- und Verkehrstechnik gehört auch die erfolgreiche Prüfung einschließlich der Brandversuche. „Für alle Beteiligten wird diese finale Etappe in ihrer hohen Komplexität noch einmal eine große Herausforderung“, erwartet Sönke Meesenburg, verantwortlicher Fachbereichsleiter beim WSA.
„Im Bereich der Bautechnik wurde der mit der ARGE ausgearbeitete Ablaufplan für das Jahr 2019 eingehalten“, erläutert Sönke Meesenburg. „Die geplanten Arbeiten und Zielvorgaben zur Fahrbahnherstellung, zu den Versorgungs- und Fluchtwegen, zu den betontechnischen Arbeiten im Mittelstreifen-Überfahrtsbereich sowie zu den Stahlschutzplanken inkl. Hub- und Schwenktoren wurden fristgerecht umgesetzt“, so Meesenburg.
Die Erneuerung des Entwässerungssystems wurde 2019 wie geplant abgeschlossen. Dazu wurden speziell für den Tunnel gefertigte Entwässerungsrinnen verbaut und mehrere Wassersammelbecken sowie ein Schadstoffsammelbecken saniert.
Den hohen Sicherheitsauflagen für den Tunnelbetrieb wurde unter anderem durch die bautechnische Instandsetzung und Sanierung der Flucht- und Rettungswege Rechnung getragen. Auch die Fahrbahn ist nach den erfolgreich abgeschlossenen Asphaltierungsarbeiten auf gesamter Länge betriebsbereit. Aktuell werden die Verkehrszeichenbrücken vor den Tunneleinfahrten aufgebaut.
Für die Fertigstellung der Betriebs- und Verkehrstechnik einschließlich der zentralen Steuerung wird nach der ab Februar wirksamen vierspurigen Verkehrsführung in der Größenordnung von rund sechs Monaten die wechselseitige Sperrung jeweils einer Tunnelröhre erforderlich. Bis zum Abschluss der Arbeiten an der Betriebs- und Verkehrstechnik wird im Tunnel weiterhin eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h gelten. Noch vor Ende des Jahres 2020 kann der Verkehr dann vierspurig ohne Einschränkungen fließen.