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Rendsburger Kanaltunnel putzt sich heraus

Der Kanaltunnel Rendsburg hat sich herausgeputzt – angesichts des frisch angebrachten Brandschutzputzes und des weißen Farbanstrichs lässt sich das durchaus im wahrsten Wortsinn verstehen.

Gut zu erkennen: Fluchttüren im Tunnel heben sich durch ihre grüne Farbe ab.
Der Fährmann hat seinen Platz an der Südseite des Tunnels wieder eingenommen.
Die ACO-Ablaufrinne in der Weströhre

Hell und aufgeräumt wirkt die Baustelle, in einzelnen Bereichen herrscht noch reger Baubetrieb.

Die Sanierung im Außenbereich der Südseite ist abgeschlossen, Gehwege und Mittelkappe sind fertig. Als nächstes werden die Abdichtung und der Schutzgussasphalt aufgebracht. Letzterer, um die Abdichtung zu schützen und langlebiger zu machen. „Wir wollen diese Arbeiten im Außenbereich noch vor dem Wintereinbruch fertigstellen“, sagt Diplom-Ingenieur Adolf Münstermann, der das Sanierungsprojekt begleitet.

Auch der „Fährmann“ ist wieder an seinen Platz zurückgekehrt. Die Skulptur ist seit der vergangenen Vollsperrung wieder zwischen den beiden Röhren auf der Südseite des Tunnels zu sehen.

Noch steht die Betonierung der Notgehwege innerhalb der Weströhre aus. Diese kann nun erfolgen, denn die Gehwege und die ACO-Ablaufrinnen sind verlegt. Vor die Rinne kommt ein Gussasphaltstreifen aus Flüssigfolie, eine filigran angebrachte Schicht, die 5 mm unter der Oberfläche der Fahrbahn liegt. So kann Regen- und Tauwasser im Mittelgang kontrolliert abfließen und zum tiefsten Punkt, an dem das Sammelbecken liegt, geleitet werden.

Die Tunnelwände haben einen weißen Anstrich bekommen. Noch fehlende Löschwasser-Entnahmestellen für die Feuerwehr werden in Kürze angeschlossen.

Auf das KKS-System (Kathodisches Korrosionsschutz-System) weisen noch geöffnete Schächte hin. Durch das Titangitter, das im Boden und in den Wänden verlegt wurde, fließt geringer Strom. Das verhindert Korrosion an den Bewehrungsstahlstäben und erhöht so die Haltbarkeit des Betons nachhaltig. Die Öffnungen ermöglichen das Prüfen des Systems und das Zusammenführen der Stromleitungen vor der ersten Inbetriebnahme.

Ein Brandschutzputz sorgt für zusätzliche Sicherheit im Ereignisfall (Brand), der helle Farbanstrich rundet die Arbeit sicherheitstechnisch ab. Farblich heben sich die Notrufnischen deutlich von den weißen Wänden ab. „Grün sind die Fluchttüren, die Notruftüren sind orange gekennzeichnet“, erklärt Diplom-Ingenieur Münstermann.

Das Wassersammelbecken Süd ist nahezu fertiggestellt. „Hier bringen wir noch die Schutzbeschichtung an der Innenseite unterhalb der Fahrbahn auf.“ Die Arbeiten verlaufen nach Plan und die nächste Phase, die Erneuerung der Betriebs- und Verkehrstechnik, kann in Kürze beginnen.