Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Was-serstraßen und Schifffahrt: „Mit der heutigen Freigabe der Oströhre des Kanaltunnels Rendsburg liegt ein großes Stück Arbeit hinter uns. Ich bedauere die Verzögerungen bei den Arbeiten, die die Geduld der Verkehrsteilnehmer stark bean-sprucht hat. Jetzt steht eine komplett sanierte Oströhre mit leistungsfä-higer Technik zur Verfügung, die den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht.“
Spezielle Sensoren, Brandmeldekabel und Infrarotkameras erkennen Feuer im frühen Stadium und lösen einen Brandalarm aus. Zeitgleich wird das Lüftungssystem aktiviert und der Rauch nach draußen geleitet. Bei einem Unfall austretende gefährliche Flüssigkeiten werden über ein neues Entwässerungssystem in ein Schadstoffauffangbecken geleitet.
So wird verhindert, dass leicht entflammbare Substanzen einen Brand auslösen.
Gut sichtbare Schilder und eine entsprechende Beleuchtung weisen den schnellsten Weg zu den Notrufnischen.
Videokameras erfassen jederzeit Bewegungen im Bereich der Flucht- bzw. Rettungswege und erkennen frühzeitig auch zähen Verkehr.
Die neue Verkehrssteuerung sorgt für eine frühzeitige Höhenkontrolle. Bei Auslösung dieser Höhenkontrolle wird die Tunneleinfahrt sofort gesperrt.
Die neue zentrale Leittechnik stellt sicher, dass sämtliche technische Einzelsysteme fehlerfrei zusammenwirken.
Für den Beginn der Sanierungsarbeiten in der Weströhre ist ein mit der Baufirma abgestimmter und fortgeschriebener Vertrag und ein verlässli-cher Bauzeitenplan erforderlich. Derzeit laufen intensive Gespräche mit der Baufirma. Bis zum Abschluss dieser Verhandlungen wird der Tunnel vorübergehend vierspurig befahrbar sein.
Bevor alle vier Fahrspuren genutzt werden können, sind in einem Zwi-schenschritt vorbereitende Arbeiten in der Weströhre des Kanaltunnels zu erledigen.
Sönke Meesenburg, Leiter der Planungsgruppe für den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals: „Sobald der Verkehr durch die Oströhre fließt, werden wir für kurze Zeit die Weströhre außer Betrieb nehmen, um sie zu reinigen und die anstehende Bauwerksprüfung durchführen. Eventuel-le sicherheitsrelevante Schäden werden sofort ausgebessert.“
Bis zur vorübergehenden Freigabe der Weströhre steht die Oströhre den Verkehrsteilnehmern im Gegenverkehr zur Verfügung. Das derzeit gel-tende Tempolimit von 50 km/h bleibt bestehen.
Nach dem Abschluss aller Sanierungsarbeiten wird der Rendsburger Kanaltunnel dem Land Schleswig-Holstein übergeben.