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Belüftung: Test und Inbetriebnahme

Im Zuge der Grundinstandsetzung des Straßentunnels Rendsburg wurde nicht nur die Bausubstanz erneuert. Auch das Belüftungssystem hat eine umfassende Modernisierung erfahren. Das neue System ist nun nach umfangreichen Tests einsatzbereit – und deutlich anders als sein Vorgänger.

Das neue Belüftungssystem ist nach umfangreichen Tests einsatzbereit. An verschiedenen Querschnitten wurde die Strömungsgeschwindigkeit gemessen und die Sensorik kalibriert.

Der 640 Meter lange Straßentunnel Rendsburg muss für Verkehrsteilnehmer stets sicher benutzbar sein. Dazu gehört eine optimale Belüftung. Wurde die Luft durch das alte System, bestehend aus zehn Axialventilatoren und Saccardo-Düsen, lediglich in fest vorgegeben Strömungsgeschwindigkeiten hineingeblasen, kann das weiteiterentwickelte neue System deutlich mehr.

Die 16 neuen an der Tunneldecke verankerten Strahlventilatoren sind durch jeweils eigene Frequenzumrichter nahezu stufenlos regelbar. Das erlaubt eine an verschiedene Gegebenheiten angepasste Belüftung. Das System misst zudem, laufend und automatisiert, verschiedene Werte wie die Temperatur und den Gehalt von Kohlenstoffmonoxid (CO) in der Luft.  Darüber hinaus ist es in der Lage, Rauch zu detektieren. Anhand dieser Daten passt das System die Belüftungsstärke an. Im Ereignisfall kann das System Veränderungen in Temperatur und Luftzusammensetzung erkennen sowie schnell und automatisiert reagieren. Die Überwachung der Luft im Tunnel erfolgt durch eine Reihe von Sensoren: 6 Kombi-Sensoren zur CO- und Sichttrübungsmessung, 24 Kaltrauchmelder, 6 Temperatursensoren, 18 Strömungsmesssensoren und 2 Nebelkompensationssensoren.

Damit die im Tunnel verbaute Sensorik, wie dieser Strömungsmesssensor, zuverlässige Daten liefert und das System im Ereignisfall reagieren kann, wurden die Sensoren durch Netzmessungen getestet und kalibriert.

Doch vor der Inbetriebnahme dieses komplexen Systems musste das neue Belüftungssystem geprüft und seine Funktionstüchtigkeit nachgewiesen werden. Ob etwa alle Sensoren richtig und zuverlässig Daten liefern und ob die vorkalibrierten Messgeräte realistisch eingestellt sind, ist durch Netzmessungen sorgfältig getestet worden.

Der Flügelrad-Anemometer ist ein mobiles Strömungsmessgerät, das die Luftströmung misst und Daten zum Abgleich der im Tunnel verbauten Sensordaten liefert. Insgesamt kamen 36 dieser kleinen Messgeräte zum Einsatz.

An verschiedenen Standorten der Weströhre wurde die Strömungsgeschwindigkeit und deren Verteilung über den jeweiligen Querschnitt der Tunnelröhre gemessen. Mit einem mobilen Großventilator sowie mit den vorhandenen Strahlventilatoren wurde dabei eine konstante Strömungsgeschwindigkeit von bis zu 6 Metern pro Sekunde in beiden Fahrtrichtungen simuliert. Für die Messung kamen 36 Flügelrad-Anemometer, das sind kleine rotorartige Messgeräte, zum Einsatz.

Mithilfe des mobilen Großventilators wurde ein Luftstrom mit einer Geschwindigkeit von bis zu 6 Metern pro Sekunde simuliert.

Die 36 mobilen Messgeräte registrieren an verschiedenen Punkten den simulierten Luftstrom, der mit bis zu 6 Meter pro Sekunde durch den Tunnel strömt. Simuliert wurde der Luftstrom mittels eines mobilen Großventilators und der vorhandenen Strahlventilatoren.

Ein weiteres Messgerät lieferte während des gesamten Durchlaufs Referenzdaten. Alle Versuche konnten erfolgreich abgeschlossen und die Sensoren kalibriert werden – und sind nun zuverlässig einsatzbereit.

Die Netzmessungen sind in beiden Röhren erforderlich und werden nicht nur bei Inbetriebnahme durchgeführt. Immer, wenn Änderungen am Lüftungssystem erfolgen, müssen Funktionstüchtigkeit und vor allem Zuverlässigkeit überprüft werden. Damit die Durchfahrt durch den Straßentunnel Rendsburg stets sicher bleibt.