Sönke Meesenburg: Der Brandversuch am 30. Mai 2016 ist erfolgreich verlaufen. Zum ersten Mal wurde bei diesem Versuch das Zusammenwirken der neuen technischen Einrichtungen und Anlagen realitätsnah geprüft. Besonders im Fokus standen die Raucherkennung, die Brandmeldeanlage, die Lüftertechnik sowie die Verkehrsleittechnik, die im Brandfall umgehend den Verkehr im Tunnel stoppen muss. Bereits 10 Minuten nach Auflösung der Sperrung nach dem Brandversuch gab es im Tunnel keinen Verkehrsrückstau mehr.
In der Oströhre des Tunnels wurden alle Anlagen zur Betriebs- und Verkehrstechnik installiert. Derzeit geht es um die Prüfung einzelner Anlagenteile der Betriebs- und Verkehrstechnik und um den Abschluss der Dokumentation der Technik, z.B. Hard- und Software, Bedienungsanleitungen etc. Diese sind Voraussetzung für die Abnahme durch den TÜV, so Martin Bröcker.
Ziel ist es, die Oströhre im Sommer 2016 für den Verkehr freizugeben.
Voraussetzung für den Beginn der Arbeiten in der Weströhre ist ein fortgeschriebener Vertrag mit der Baufirma und ein verlässlicher Bauzeitenplan, der die zügige Abwicklung der Maßnahme sicherstellt. Ein entsprechendes Angebot der ARGE liegt vor und wird geprüft.
Da Planungssicherheit vor Schnelligkeit geht, ist gegebenenfalls auch eine „Baupause“ in Kauf zu nehmen. Der Verkehr im Tunnel würde dann zeitlich befristet wieder in beiden Tunnelröhren zugelassen.
Die laufende Sanierung des Kanaltunnels wird, nach derzeitigem Kenntnisstand, rechtzeitig vor dem Ersatz der Rader Hochbrücke beendet sein.
Vorteil eines unmittelbaren Übergangs der Arbeiten von der Oströhre in die Weströhre wäre, dass das Betreiben der beiden Röhren mit unterschiedlichen Sicherheitssystemen vermieden werden könnte, so Sönke Meesenburg.